Weniger Gefahrgut auf der Straße - Kerosin künftig per Pipeline
Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) plant, sich an die durch Baden-Württemberg führende CEPS Treibstoffleitung Kehl-Tübingen-Aalen (Central European Pipeline Systems, sog. NATO-Pipeline) anzuschließen. Bis 2017 soll die Anbindung an das von Tübingen nach Aalen verlaufende Teilstück erfolgen und der Flugzeugtreibstoff Kerosin nicht mehr über die Straße transportiert werden. Die mögliche Einsparung an CO2 durch wegfallenden Lkw-Verkehr beträgt bis zu 650 Tonnen pro Jahr.
Zwei mögliche Trassenkorridore stehen zur Diskussion: Zum einen eine Variante parallel zur Autobahn A 8, die andere parallel zur B 27. Die Rohre mit einem Durchmesser von 20 cm werden in 1,20 bis 1,50 Meter Tiefe verlegt. Die voraussichtlichen Kosten hängen von der jeweiligen Variante ab, werden aber nach vorläufigen Berechnungen über 10 Millionen Euro liegen. Die beiden Trassenkorridore sollen am 9. April 2014 in einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Flughafen vorgestellt und diskutiert werden. Am Tag danach werden die zuständigen Behörden, Gemeinden, Träger öffentlicher Belange und weitere Interessensgruppen in einer separaten Veranstaltung, dem Scopingtermin, offiziell vom Regierungspräsidium Stuttgart über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Nähere Informationen zu den möglichen Verläufen der Leitung und zum Zeitplan gibt es auf einer Homepage unter www.str-pipeline.de.
Bisher wird das Tanklager am Flughafen Stuttgart von Tanklastzügen beliefert. Über 4.500 Lkws transportieren jährlich ca. 160.000 Kubikmeter Kerosin vom aktuellen Entnahmepunkt Heilbronn zum Flughafen. Weitere Transporte, rund 75.000 Kubikmeter im Jahr, kommen von Plochingen, wo der Treibstoff mit Tankwagen der Deutschen Bahn und auch mit Schiffen angeliefert wird. Das Tanklager Heilbronn schließt im Jahr 2017. Die Kerosinversorgung müsste dann vom nächst gelegenen Depot in Honau bei Kehl aus erfolgen. Die einfache Fahrstrecke würde so um 90 Kilometer verlängert. Die Kerosinversorgung ab dem Tanklager Plochingen auszuweiten, ist aufgrund der räumlichen Verhältnisse schwierig.
Veröffentlicht am 11. März 2014