Flughafen Stuttgart setzt auf Elektroflotte - Bundesumweltministerium fördert Projekt "scale-up!"
Scale-up! – so nennt sich das neuste Innovationsprojekt für eine umweltverträgliche Flugzeugabfertigung durch Elektromobilität, an dem die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) in den nächsten drei Jahren arbeitet. Damit Elektrofahrzeuge auf dem Vorfeld in Zukunft flächendeckend eingesetzt werden können, soll der Feldversuch wichtige Fragen beantworten. Im Fokus stehen die Technologiereife und das Betriebsverhalten der Geräte. Wie sich Vorfeldfahrzeuge mit Elektroantrieb von ihrer Produktion, über die Energieversorgung bis hin zur Entsorgung der Batterie auf Umwelt und Wirtschaftlichkeit auswirken, wird dabei ebenfalls untersucht.
Zum Projektkonsortium gehören der Flughafenbetreiber, der Abfertigungsdienstleister Losch Airport Service GmbH als weiterer Anwender am Flughafenstandort und das Öko-Institut e.V., das den Praxiseinsatz wissenschaftlich begleitet. Koordinator des Forschungsvorhabens ist der Flughafen Stuttgart. Das Projekt wird im Rahmen des Programms Erneuerbar Mobil vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-sicherheit (BMUB) gefördert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 4,5 Mio. €, das Bundesministerium fördert das Projektkonsortium mit einer Summe in Höhe von 1,94 Mio. €.
Scale-up! soll der Branche als Beispiel dienen. Die Projektpartner wollen sämtliche Handlungsempfehlungen und Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, die so auf andere Flughäfen weltweit übertragen werden können.
Erst Ende Juni 2016 schloss der Flughafen die dreijährige Erprobungsphase der elektrischen Vorfeldflotte „efleet“ als Teil des LivingLab BWe mobil ab. Auf die daraus gewonnenen Erkenntnisse baut die FSG in scale-up! auf. Der Landesflughafen hat sich bereits vor Jahren das Ziel gesetzt, zu einem der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen in Europa zu werden. In ihrem fairport-Programm hat sich die FSG vorgenommen, die CO2- und Luftschadstoffemissionen durch den Bodenverkehr auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die FSG kommt diesem Ziel einen Schritt näher, indem sie ihren Passagier- und Gepäcktransport 2017 vollständig auf Elektroantriebe umstellt. Dafür werden die verbleibenden zehn der ursprünglich insgesamt 16 Diesel-Passagierbussen und sechs Hybridschlepper durch abgasfreie, batteriebetriebe Neufahrzeuge ersetzt. Mit scale-up! soll die Elektroflotte der FSG innerhalb der nächsten drei Jahre um insgesamt 40 Abfertigungsfahrzeuge wachsen. Seit 2013 investierte der Flughafenbetreiber über 4,4 Mio. Euro in die Beschaffung von 25 Elektrofahrzeugen und in die nötige Infrastruktur. Die rund 20 Ladestationen auf dem Flughafengelände werden von elektrisch angetriebenen Passagierbussen, Vans, Förderbändern, Pushback-, Gepäck- und Frachtschleppern genutzt.
Veröffentlicht am 13. Oktober 2016