Stuttgart soll Knotenpunkt für Liliums regionales, emissionsfreies Flugnetzwerk werden

  • Flughafen Stuttgart soll Knotenpunkt des süddeutschen Netzwerks regionaler Verbindungen mit dem Lilium Jet werden
  • Passagiere in Baden-Württemberg fliegen künftig vollelektrisch – Verbindungen unter anderem nach München und Nürnberg geplant 
  • Ticketpreise sollen mittelfristig auf Niveau herkömmlicher Verkehrsmittel liegen
Der Flughafen Stuttgart soll ein Knotenpunkt für regionales, CO₂-emissionsfreies Fliegen werden, wie Lilium und der Flughafen Stuttgart am Donnerstag vereinbart haben.
 
Stuttgart tritt damit in das süddeutsche Netzwerk bestehend aus den Flughäfen München und Nürnberg ein, die bereits ihre Kooperation bekannt gegeben hatten. Das Münchener Luftfahrtunternehmen Lilium, das sich als globaler Technologieführer für elektrische Senkrechtstarter positioniert, hat bereits einen Teil der geplanten Produktion seines 7-sitzigen Lilium Jets für das süddeutsche Netzwerk eingeplant. Bereits im letzten Jahr hatten die Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf sowie ein geplantes Netzwerk von 14 Standorten in Florida (USA) eine geplante Betriebsaufnahme ab 2024 angekündigt. Lilium hat auch eine strategische Allianz mit der führenden brasilianischen Fluggesellschaft Azul für die Entwicklung eines regionales Netzwerk mit dem Lilium Jet ab 2025 in Brasilien bekanntgegeben.
Gemeinsam mit künftigen Landeplatzbetreibern hat Lilium in den vergangenen Jahren eine Reihe konkreter Umsetzungsstudien zu relevanten Fragen im Zusammenhang mit der Standortsuche, baulichen Umsetzung und Luftraumintegration einschließlich der Anwendungsfälle und Routen unternommen. Hierdurch wurde die Machbarkeit des regionalen Flugverkehrs mit elektrischen Senkrechtstartern bestätigt. Ziel ist es, in wenigen Jahren vollelektrische Verbindungen anzubieten, mit denen jeweils bis zu sechs Passagiere zwischen den Standorten eines wachsenden Netzwerkes transportiert werden können. Mittelfristig sollten Ticketpreise vergleichbar mit herkömmlichen Transportmitteln sein.
 
Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei des Landes Baden-Württemberg: „Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Vorhaben, süddeutsche Standorte wie den Flughafen Stuttgart über ein neuartiges Mobilitätsnetzwerk mit elektrischen Jets noch besser und schneller miteinander zu verbinden. Wir sehen die Chancen, die solche modernen Luftverkehrskonzepte für unser Land bringen können. Feststeht, dass das Fliegen der Zukunft klimaschonend und sicher sein muss.“
 
Dr. Arina Freitag, Geschäftsführerin der Flughafen Stuttgart GmbH: „Wir wollen, dass die Menschen in unserer Region bestmöglich zu ihren nahen und fernen Zielen gelangen und eine breite Verkehrsmittelwahl haben. Darum entwickeln wir den Stuttgart Airport zu einer einmaligen Drehscheibe für nachhaltige und innovative Mobilitätsformen. Die regionalen und überregionalen Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit elektrischen Kleinflugzeugen, wie sie Lilium plant, sind eine vielversprechende Ergänzung für den Standort Stuttgart.“
 
Lilium CEO Daniel Wiegand kommentierte: „Ich freue mich sehr, dass meine baden-württembergische Heimat dem süddeutschen Betriebs-Netzwerk beitritt. Ein vollelektrisches und ultra-leises Angebot soll Passagiere aus Stuttgart, München und Nürnberg mittelfristig auch mit benachbarten Städten und Regionen noch enger vernetzen“, erklärt Wiegand. „Umweltfreundliches Reisen und vor allem große Zeitersparnisse für alle Reisenden sind unsere Mission. Das ist der Schlüssel zur Transformation der Mobilität.“
 
Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, sieht große Chancen für die Elektromobilität in der Luft: „Elektrische Flugshuttles sind innovativ, umweltbewusst und zukunftsweisend. Sie eröffnen völlig neue Lösungsmöglichkeiten und können unsere Mobilität um eine hochmoderne Alternative bereichern. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt deshalb die Bemühungen, Mobilität in die Luft zu bringen. Mit der Air Mobility Initiative Bayern als Teil unserer bayerischen Hightech Agenda stellen wir in den kommenden Jahren 100 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung neuer Formen der urbanen Luftmobilität zur Verfügung”, erklärte Herrmann. „Durch eine optimierte Vernetzung aller Verkehrssysteme schaffen wir große Potentiale für leise, emissionsfreie und schnelle Mobilität.“
 
Der Lilium Jet bietet Platz für sechs Passagiere und einen Piloten. Mit einer geplanten maximalen Reichweite von 250 km und einer Reisegeschwindigkeit von 280 km/h hat der Lilium Jet Potential, Marktführer für Passagier- und auch Frachttransporte zu werden.
 
Der Lilium Jet befindet sich seit mehreren Jahren in der Entwicklung und in entsprechenden Zertifizierungsprojekten mit der EASA und der FAA. Der Geschäftsbetrieb soll nach jetziger Planung 2024 beginnen. 
 
Detailregelungen wollen die Parteien im weiteren Verlauf vereinbaren.
 
Über Lilium
Lilium (NASDAQ: LILM) verfolgt die Vision eines nachhaltigen, allgemein zugänglichen, regionalen Hochgeschwindigkeitstransports. Lilium will ein Mobilitätsnetzwerk mit einem Flugservice für Passagiere und Fracht anbieten und baut dafür den 7-Sitzer Lilium Jet, einen elektrisch angetriebenen Jet, der senkrecht startet und landet. Er bietet die größte Nutzlastkapazität, wenig Lärm und hohe Leistung. Lilium arbeitet mit Top Partnern aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt, Technologie und Infrastruktur zusammen für den 2024 geplanten Start des Geschäftsbetriebs. Lilium hat mehr als 700 Mitarbeiter, darunter 400 Ingenieure und ein Führungsteam, das sich bereits in einigen der erfolgreichsten Flugzeugprogrammen der Luftfahrtgeschichte bewährt hat. Lilium wurde 2015 gegründet und hat seinen Sitz und Produktion in der Nähe von München, Deutschland, sowie Teams an vielen Orten in Europa und den USA. Weitere Informationen unter lilium.com.

Veröffentlicht am 28. Oktober 2021