Auf Hochwasser vorbereitet
Mit dem Klimawandel ändert sich auch unser Wetter: Das Landesumweltministerium berichtet von einer Verdopplung der Hitzetage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 30 °C in Baden-Württemberg. Die Anzahl der Frost- und Eistage hingegen nimmt deutlich ab. Besonders bedenklich ist die Zunahme von Starkregenereignissen sowie längeren Trockenperioden – eine große Herausforderung für die Entwässerungssysteme.
Auf Rekordniederschläge ist der Flughafen Stuttgart vorbereitet. Im Falle eines Jahrhundertregens hat das Abwassersystem immer noch Reservekapazitäten: Nach allen Prognosen würden solche Niederschläge ein Rückhaltevolumen von 55.000 m³ benötigen. Der Airport verfügt über mehr als 100.000 m³ Speicherkapazität für Wasser, was dem fünffachen Volumen des nahegelegenen Steppach-Stausees entspricht. Damit diese gewaltigen Mengen schnell und ohne Stauung abfließen können, werden die Kanäle regelmäßig gesäubert. Alle Anlagen sind auf dem neuesten Stand, jedes Jahr investiert die FSG rund 2 Millionen Euro in Betrieb und Instandhaltung.
Drainagen unter den Grünflächen rund um die Start- und Landebahn leiten Oberflächenwasser in das 250 km lange Kanalsystem, welches digital gesteuert und überwacht wird. Das Wasser wird in fünf Regenklär- und Speicherbecken aufgefangen, dort gereinigt und in die umliegenden Gewässer abgeleitet. Wie viel Wasser in Waagenbach und Steppach-Stausee (Neuhausen auf den Fildern) und Langwieser See (Stuttgart-Plieningen) fließt, unterliegt einer strengen Kontrolle, damit dort kein Hochwasser auftritt.
Der Flughafen rechnet nicht nur mit durchweg negativen Klimafolgen. Sinken zum Beispiel die Frosttage, so fällt künftig auch weniger belastetes Oberflächenwasser aus der Flugzeugenteisung an. Das baden-württembergische Umweltministerium prognostiziert außerdem nicht nur mehr Hitzetage, sondern auch eine leicht erhöhte Sonnenscheindauer. Die Filderebene, die ohnehin schon vergleichsweise viele Sonnenstunden aufweist, ist damit ein besonders guter Standort für die Fotovoltaik. Bis 2040 will die FSG ihre Stromausbeute aus Solaranlagen von derzeit 2,5 auf 30 Gigawattstunden steigern – ein gutes Beispiel, wie Klimaschutz und Klimaanpassung Hand in Hand gehen.