Ob zur Beleuchtung und Klimatisierung der Gebäude, zum Transport von Gepäck oder dessen Sicherheitskontrolle – elektrische Energie wird am Flughafen vielerorts eingesetzt. Um dabei die Umweltauswirkungen so niedrig wie möglich zu halten, betreibt der Airport ein straffes Energiemanagement und setzt auf effizienzsteigernde Technik.
Mit einem eigenen Blockheizkraftwerk und Fotovoltaikanlagen produziert die Tochtergesellschaft Flughafen Stuttgart Energie GmbH (FSEG) Strom selbst. Der Strom, der hinzugekauft wird, um den Bedarf des Flughafenkonzerns zu decken, stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Der STR wird nach und nach zum Solarflughafen. Seine Klimastrategie STRzero sieht vor, auf allen geeigneten oder aufrüstbaren Dächern Fotovoltaik zu installieren. Selbst ein Teil des südlichen Flughafenzauns ist auserwählt. 2022 betrieb der Flughafen Stuttgart fünf Anlagen auf seinem Gelände, 2040 sollen es rund 30 sein. Seinen Ertrag will der Airport von derzeit 2,6 (2022) auf rund 20 GWh bis 2040 und 30 GWh bis 2050 steigern. Auch seine Freiflächen nimmt der Airport ins Visier. Welche für Solarparks geeignet sind, prüft er aktuell.
Die Entwicklung eines Smart Grids flankiert am Landesairport das Vorhaben, zum Solarflughafen zu werden. Jahreszeit, Wettervorhersage, voraussichtliches Passagieraufkommen – die Energieplanung am STR ist von vielen Faktoren abhängig. Diese bezieht die Flughafenbetreiberin ein, um den Verbrauch gering zu halten und Strom per Demand-Side-Management möglichst dann nachzufragen, wenn die eigenen Solaranlagen produktiv und viel Erneuerbare auf dem Markt verfügbar sind. Stromspeicher und flexible Verbraucher wie E-Fahrzeuge oder Klimaanlagen können einen Beitrag leisten. Die aktive Laststeuerung sorgt für ein stabiles Netz, auch wenn die Erträge aus Sonne, Wind und Wasser naturgemäß schwanken. Im Zuge der Energiewende kommt ihr eine immer wichtigere Rolle zu.
Als große und systemrelevante Infrastruktur hat der Flughafen Stuttgart ein starkes Interesse an einer stabilen und nachhaltigen Stromversorgung im Land. Er bringt seine Expertise aktiv ein, um die Energiewende gemeinsam mit Forschung, Industrie und Politik zum Erfolg zu führen. Der STR beteiligt sich seit Jahren an diversen Forschungsprojekten (Demand Side Management, Smart Energy Hub und C/sells). Bei DA/RE, einem Folgeprojekt aus einer Kollaboration mit den Netzbetreibern NetzeBW und TransnetBW, hilft die FSEG, Stromausfälle zu verhindern.